Ein wachsender Anteil nicht entrichteter oder hinterzogener Unternehmenssteuern stammt aus dem Bereich der Klein- und Kleinstbetriebe. Im Jahr 2004 führten 2.050 Betriebsprüfer 92.000 Prüfungen durch. Dabei konnten so genannte Mehrergebnisse“, also Nachforderungen des Finanzamtes, in Höhe von rund € 1,53 Milliarden erzielt werden. Zum Ärger des Fiskus ist davon aber nur ein Drittel auch eintreibbar. Besonders ergiebig waren dabei die Mehrergebnisse im Bereich der Kleinbetriebe. Betrug ihr Anteil am Gesamtmehrergebnis im Jahr 2000 noch 47%, so waren es im Jahr 2003 bereits 54%. Die Finanzämter erzielten die höchsten durchschnittlichen Mehrergebnisse bei der kleinsten Betriebskategorie. Deshalb empfahl der Rechnungshof, die Anzahl der Betriebsprüfungen zu erhöhen. In Zukunft, beruhigt der Fiskus den Rechnungshof, werde es immer weniger Fälle geben, in denen eine Prüfung mit keinen oder nur geringen Nachforderungen abgeschlossen werde, da mit einer besseren „Risikoanalyse“ durch erweiterte Kenndaten in den Abgabenerklärungen die Treffsicherheit weiter erhöht werden soll. Prüfungsfalle für Unternehmer Ein Risikoanalyseprogramm führt dabei einen Plausibilitäts-Check durch und filtert jene Unternehmen heraus, deren Rohaufschlag, Sachaufwand, Umsatzrelationen im Vergleich zu Vorjahren und im Vergleich zur Branche auffällig sind. Dieser Vorgang erfolgt bereits bei der Veranlagung und ermöglicht eine zeitnahe und rationelle Analyse der vorliegenden Daten nach statistisch risikoreichen Inhalten. Die Schlussfolgerungen aus etwaigen Ergebnissen können bereits bei der Veranlagung berücksichtigt werden und dienen auch als Entscheidungsgrundlage für eine mögliche Betriebsprüfung. Richtige Kontenzuordnung entscheidend Es liegt somit auf der Hand, dass der richtigen Kontenzuordnung zur Kennzahlenberechnungsbasis bei der Erstellung der Einkommen- und Körperschaftsteuererklärung eine größere Bedeutung denn je zukommt. Der dadurch bei Ihnen anfallende Mehraufwand für die „Optimierung“ der Kennzahlen ist zwar nicht unbedingt erfreulich – er könnte sich jedoch langfristig als goldrichtige Investition herausstellen, da das zukünftige Prüfungsrisiko für Ihren Betrieb zumindest gesenkt werden kann. „