Bei der Definition und Anwendung von Kennzahlen in Ihrem Unternehmen sollten Sie einige Grundregeln befolgen: Bestimmung der Adressaten und des Verwendungszwecks Bevor mit der Definition von Kennzahlen begonnen werden kann, muss innerhalb des Unternehmens geklärt sein, wer die Adressaten für diese Kennzahlen sind und bei welchen Entscheidungen sie als Unterstützung oder Informationsquelle dienen sollen. Verzerrungen statt plausibler Ergebnisse Wenn die Zielrichtung der Kennzahlen geklärt ist, gilt es die Kennzahlen zu definieren – also die Berechnungsweisen festzulegen. Dazu bedarf es personeller Ressourcen im Unternehmen, um in einem mehrstufigen „Try-and-Error-Prozess“ immer wieder eine Berechnungsweise vorzuschlagen, die Aussagekraft der ermittelten Kennzahl mittels Vergangenheitswerten zu verproben und die Kennzahlenermittlung so lange zu adaptieren, bis eine für die zielgerichtete Steuerung des Unternehmens geeignete Kennzahl gefunden ist. Oftmals wird es bei diesem Schritt sinnvoll sein, externe Berater – wenn möglich mit Branchenerfahrung – ins Unternehmen zu holen, da diese zur Beschleunigung des Entwicklungsprozesses maßgeblich beitragen können. „Ordentliche“ Rechnungswesendaten sind natürlich eine unerlässliche Grundlage für aussagekräftige Kennzahlen. Nichts ist unangenehmer, als auf Basis schlechter Rechnungswesendaten Kennzahlen zu entwickeln, die nur zu Verzerrungen anstatt zu plausiblen Ergebnissen führen. IT-Unterstützung Ist die Berechnung der Kennzahlen einmal festgelegt, sollten Sie zur Unterstützung einer laufenden und zeitnahen Kennzahlenverfügbarkeit eine geeignete Software für die Kennzahlenermittlung einsetzen. Die Auswahl oder Erstellung von Software ist also erst der abschließende Schritt. Vielfach wird vorweg auf Standardsoftwarepakete zurückgegriffen, die im Laufe des Einsatzes zeigen, dass unternehmensindividuelle Elemente fehlen, weswegen die Aussagekraft der Kennzahlen darunter leidet. Wenn Sie für sich geeignete Kennzahlen gefunden haben, besitzen Sie ein mächtiges Werkzeug für das zeitnahe Erkennen von Steuerungsmaßnahmen. Sie sind aber nicht davon entlastet, laufend eine Evaluierung und Weiterentwicklung der betrieblichen Kennzahlen durchzuführen.