Die Auswirkungen der EU-Osterweiterung im Bereich der Umsatzsteuer

Lieferungen Warenlieferungen an Unternehmer in den neuen Mitgliedstaaten stellen ab 1.5.2004 so genannte „innergemeinschaftliche. Lieferungen“ dar. Sie können umsatzsteuerfrei erfolgen, sofern eine gültige UID-Nummer des Kunden sowie ein Nachweis der Warenbewegung (etwa ein Frachtbrief) vorliegen. Der Lieferant muss solche Lieferungen in die Zusammenfassende Meldung aufnehmen. Warenlieferungen an Privatpersonen in den neuen Mitgliedstaaten sind ab 1.5.2004 grundsätzlich mit österreichischer Umsatzsteuer zu fakturieren (ein steuerfreier Touristenexport ist im Verhältnis zu EU-Mitgliedstaaten nicht möglich). Wenn jedoch der Warentransport in den Mitgliedstaat des Kunden vom österreichischen Lieferanten übernommen wird und der österreichische Lieferant mit seinen Umsätzen die in diesem Mitgliedstaat gültige Versandhandelsschwelle (üblicherweise € 35.000 p.a.) überschreitet, muss Umsatzsteuer dieses Mitgliedstaates verrechnet und abgeführt werden. Importe Warenimporte aus den neuen Mitgliedstaaten unterliegen nicht mehr der Einfuhrumsatzsteuer, sondern sind als „innergemeinschaftliche Erwerbe“ zu versteuern. Dienstleistungen Analog zu Warelieferungen und Warenimporten sind auch bei der Erbringung von Dienstleistungen an Kunden aus den neuen Mitgliedstaaten ab 1.5.2004 all jene umsatzsteuerlichen Bestimmungen zu berücksichtigen, die bereits bislang im Verhältnis zu den alten Mitgliedstaaten gegolten haben. UID-Nummern Alle Unternehmer der neuen Mitgliedstaaten müssen ab 1.5.2004 über eine Umsatzsteuer-Identifikationsnummer verfügen, um am innergemeinschaftlichen Warenverkehr teilnehmen zu können. Die Gültigkeit dieser UID-Nummer kann im Internet unter vieshome.htm“ auf UID-Gültigkeit überprüft werden (einfaches Bestätigungsverfahren). Umsatzsteuersätze Die in den neuen Mitgliedstaaten derzeit geltenden Normalsteuersätze stellen sich wie folgt dar:

  • Estland 18 %
  • Slowakei 19 %
  • Lettland 18 %
  • Slowenien 20 %
  • Litauen 18 %
  • Tschechien 19 %
  • Malta 18 %
  • Ungarn 25 %
  • Polen 22 %
  • Zypern 15 %