Sowohl ein Zuviel an flüssigen Mitteln (Überliquidität) als auch ein Zuwenig an flüssigen Mitteln birgt Nachteile für das Unternehmen. Eine Überliquidität zeigt eine schlechte Kapitalnutzung des Unternehmens auf, welche zu Zinsverlusten führt. Schließlich hätte man ja das Zuviel an flüssigen Mitteln zinsbringend anlegen können. Auf der anderen Seite kann ein Zuwenig an flüssigen Mitteln zur Zahlungsunfähigkeit des Unternehmens und damit zu einem Insolvenzverfahren führen. Liquiditätsgrade Über die vorhandenen flüssigen Mittel kann man einen „Liquiditätsgrad“ errechnen. Dieser Liquiditätsgrad gibt Auskunft darüber, in welcher Höhe die kurzfristigen Verbindlichkeiten gedeckt sind. Hinsichtlich der Verfügbarkeit der liquiden Mittel ergibt sich eine abgestufte Ordnung: Liquidität erster, zweiter und dritter Ordnung. Die flüssigen Mittel – Bargeld, Giroeinlagen und Schecks – haben den höchsten Liquiditätsgrad, da sie jederzeit zur Deckung der kurzfristigen Verbindlichkeiten zur Verfügung stehen (= Liquidität erster Ordnung). Werden zu diesem Betrag noch die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen als auch die Effektenbestände (= Bestände an vertretbaren Wertpapieren, die an der Börse gehandelt werden können, z.B. Aktien und Pfandbriefe) addiert, so erhält man die Liquidität zweiter Ordnung. Die Liquidität dritter Ordnung umfasst das gesamte Umlaufvermögen. Werden diese Liquiditäten mit den kurzfristigen Verbindlichkeiten ins Verhältnis gesetzt, so erhält man die Deckungsgrade. Man spricht dann von der Liquidität ersten, zweiten und dritten Grades. Working Capital und Cash Flow Um die Liquiditätsentwicklung eines Unternehmens zu beurteilen, wird die Kennzahl Working Capital – oder auch Nettoumlaufvermögen genannt – berechnet. Das Working Capital entspricht der Differenz zwischen dem Umlaufvermögen und den kurzfristigen Verbindlichkeiten. Steigt das Working Capital im Vergleich zum Vorjahr, so hat sich die Liquiditätslage eines Unternehmens verbessert. Cash Flow Auch der Cash Flow eines Unternehmens kann zur Beurteilung der Liquidität herangezogen werden. Der Cash Flow – also der umsatzbedingte Netto-Zufluss an liquiden Mitteln – gibt nicht nur wichtige Informationen zur Liquidität des Unternehmens sondern auch zur Finanzlage und der zukünftigen Ertragslage.