In erster Linie werden durch die Aufbauorganisation eines Unternehmens Aufgaben, Stellen und Abteilungen definiert. Zunächst werden in einem ersten Schritt die anfallenden Aufgaben in Einzelaufgaben zerlegt und analysiert. Danach werden die einzelnen Aufgaben zu Stellen zusammengefaßt. Unter dem Begriff „Stelle“ versteht man die Anzahl von Aufgaben, die dem Leistungsvermögen eines Mitarbeiters entspricht. So können sich etwa in einem Sportartikelgeschäft folgende Stellen herausbilden: Schiverkäufer, Fahrradverkäufer und Kassier. Eine besondere Form von Stellen sind „Instanzen“. Instanzen sind Stellen, deren Inhaber Weisungsbefugnis besitzen, wie etwa der Leiter einer Einkaufsabteilung. Am Ende des Prozesses werden die Stellen zu Abteilungen gruppiert. Die Gliederung der Abteilungen kann nach Funktionen (Verkaufsabteilung, Produktion), Artikeln (PKW-Abteilung, Lkw-Abteilung), Regionen oder Kundengruppen erfolgen. In weiterer Folge wird durch das Leitungssystem geregelt, wer wem untergeordnet ist. Dabei kann zwischen einem „Einliniensystemen“ und dem „Mehrliniensystemen“ unterschieden werden. Einliniensystem Beim Einliniensystem ist jede Stelle genau einer anderen Stelle unterstellt. Alle Anordnungen müssen von oben nach unten alle dazwischen liegenden Instanzen durchlaufen. In der Praxis treten Einliniensysteme meist nur in Form von so genannten „Stabliniensystemen“ auf. Hierbei werden den obersten Leitungsinstanzen und Zwischeninstanzen Stabstellen beigegeben. Diese Stabstellen besitzen nur eine beratende Funktion. Häufig befassen sich Stabstellen mit zentralen Planungsaufgaben. Der Vorteil des Einliniensystems besteht in den eindeutig geklärten Über- und Unterordnungsverhältnissen sowie darin, dass das Anordnungsrecht und die Verantwortung klar festgelegt sind. Dadurch entsteht eine übersichtliche Gesamtorganisation. Der Nachteil des Einliniensystems besteht in den langen und oft schwerfälligen Befehlswegen und in der starken Belastung der oberen Instanzen. Mehrliniensystem Beim Mehrliniensystem kann jede Stelle mehreren Instanzen unterstellt sein. Der Vorteil des Mehrliniensystem besteht in den kürzeren Auftrags- und Informationswegen. Jedoch kann es bei diesem System auch vorkommen, dass es zu Überschneidungen von Anweisungen oder zu Anweisungslücken kommt, da es keinen eindeutigen Instanzenzug im Unternehmen gibt. Beispiel Die Lagerverwaltung eines Unternehmens ist der Personalabteilung, Einkaufsabteilung und der Stelle Produktion unterstellt. Sie kann daher Weisungen für Personaleinstellung und Schulung von der Personalabteilung erhalten und Weisungen für den Einkauf von der Einkaufsabteilung. In allen anderen Angelegenheiten ist die Lagerverwaltung der Produktion unterstellt.