Die Matrixorganisation

Die Matrixorganisation ist ohne Ränge horizontal nach Produkt- oder Projektabteilungen, und vertikal nach Funktionsabteilungen, wie etwa den Einkauf oder den Vertrieb gegliedert. Dabei kommuniziert prinzipiell jede Produkt- oder Projektabteilung direkt mit jeder Funktionsabteilung und umgekehrt. Es entsteht also eine Art Informationsraster in dem es den projekt- oder produktorientierten Abteilungen leicht gemacht wird, auf die Kapazitäten der funktionsorientierten Abteilungen zuzugreifen. Die Betriebsleitung ist dabei jedoch allen Abteilungen übergeordnet. Überwindung großer Befehlswege Die große Stärke dieses Systems liegt in der Überwindung großer Befehlswege. Ein Mitarbeiter hat maximal zwei Weisungsgeber und diese entscheiden weitgehend autonom und flexibel. Genau hier liegt jedoch auch viel Konfliktpotential verborgen. Einem einzelnen Mitarbeiter ist es mitunter unmöglich, zwischen zwei widersprüchlichen Anweisungen Prioritäten zu setzen, ohne sich gleichzeitig bei zumindest einem der beiden Weisungsgeber unbeliebt zu machen. Widersprüchliche Anweisungen kommen zu Stande, weil die funktionsorientierten Abteilungen, welche ja mehreren Produkt- oder Projektabteilungen verpflichtet sind, lediglich über einen bestimmten Rahmen an Ressourcen verfügen. Ist dieser Rahmen erst einmal ausgeschöpft, kann der Bedarf der produkt- oder projektorientierten Abteilungen nicht mehr gedeckt werden. Diese jedoch sind zur Erfüllung ihrer Aufgaben auf die Funktionsabteilungen angewiesen. Somit kommt es zu einem Interessenskonflikt, der bei schlechter Absprache zwischen den Abteilungsleitern auf dem Rücken des Mitarbeiters ausgetragen wird. Höchst effektive Produktion Diese Konstruktion gibt aber dem Endprodukt absoluten Vorrang und verspricht somit – bei entsprechender interner Ressourcen- und Bedarfsplanung – eine höchst effektive Produktion. Außerdem wird durch die autonome Kommunikation zwischen den Abteilungen die Betriebsleitung entlastet -sie hat somit mehr Kapazität für zukunftsorientierte Prozesse. Es bedarf also einer gewissen Kommunikationsbasis zwischen den Abteilungsvorständen um ein solches System funktionsfähig zu erhalten.